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Mysteriöser Todesfall rund um mutmaßliche Alijew-Opfer

Der kasachische Unternehmer Sotkimbaev hätte morgen in Wien über den Fall von Kasaschstans früheren Österreich-Botschafter sprechen sollen. Wien. Drei mutmaßliche Opfer von Rachat Alijew erheben neue Vorwürfe gegen den früheren Botschafter Kasachstans in Österreich. Sie nennen sich „Auslandsbüro der Opposition Kasachstans". Um ihre Geschichten an die Öffentlichkeit zu bringen, veranstalten sie heute, Donnerstag, eine Pressekonferenz – ausgerechnet im Media Quarter Marx. Dieses Objekt steht zu 60 Prozent im Besitz von Alijews Gesellschaft VBM.

Ein Todesfall verleiht der Veranstaltung eine mysteriöse Note: Der vierte mutmaßliche Geschädigte, Rafik Sotkimbaew, ist Ende Jänner bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sotkimbaew soll von Alijew, der damals Vizechef des kasachischen Geheimdienstes war, enteignet und in den Ruin getrieben worden sein.

 

Der zu Tode gekommene Sotkimbaew erstattete in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Österreich, Anzeige gegen Alijew und forderte Schadenersatz. Bei der Staatsanwaltschaft Wien ging die Anzeige bereits vor mehreren Jahren ein, sie sei derzeit „Gegenstand der Ermittlungen" , wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA erklärte.

 

Opfer wollen Entschädigung für Haft

 

In Österreich wollten Sotkimbaev und die anderen mutmaßlichen Alijew-Geschädigten – Petr Afanasenko, Serik Medetbekow, Kasym Pasanbegowic – das Einfrieren von dessen Vermögenswerten erreichen und Entschädigung für Vertreibung, jahrelange Haft und verlorenes Eigentum durchsetzen.

 

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen Alijew wegen des Verdachts des Mordes und der Geldwäsche. Der ehemalige Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew ist 2008 in seiner Heimat in Abwesenheit wegen Mordes verurteilt worden. Mittlerweile lebt Alijew in Malta, sein österreichischer Fremdenpass wurde eingezogen. Er soll eine Aufenthaltsberechtigung in der EU bis 2015 besitzen. (som/APA)

 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2014)

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